PTBS und die Fehler der VA

PTBS und die Fehler der VA (Klagegründe 99-127, 154-171)

Aus der Anordnung von Richter Bryan:

„Zu dieser Zeit verfügte das Militär nicht über viele Möglichkeiten zur Diagnose und Behandlung von Soldaten, die ein Trauma erlitten hatten. Thuesen erhielt keine spezielle Nachbesprechung oder Beratung, um mit den Traumata umzugehen, die er erlebt hatte. Stattdessen kehrte er vom Einsatz in eine Zivilgesellschaft zurück, die nicht verstehen konnte, was er erlebt hatte.“

„Thuesen erhielt von der VA keine ordnungsgemäße Diagnose und Behandlung seiner PTBS. Von 2006 bis 2008 berichtete er der VA mindestens dreimal über Symptome einer PTBS bei seinen Gesundheitsbewertungen nach dem Einsatz. Dennoch wurde ihm nie eine PTBS-Diagnose gestellt, noch wurde seine Akte für mögliche Folgemaßnahmen oder Interventionen gekennzeichnet.“

2006: Thuesen berichtete in einer VA-Gesundheitsbewertung über mehrere PTBS-bezogene Symptome, einschließlich über Depressionen und ein emotionales Taubheitsgefühl. Er gab an, dass sie das tägliche Leben “sehr schwierig” machen würden.

März 2007: Thuesen berichtete erneut in einer anderen Bewertung über PTBS-Symptome, einschließlich Depressionen, Hyper-Wachsamkeit und wütende Ausbrüche. Die Mitarbeiter der VA diagnostizierten jedoch nur Probleme mit „Wut / Reizbarkeit“ und „leicht depressiver Stimmung“.

Juli 2007: Ein VA-Psychiater überprüfte diese vorherige Einschätzung, empfahl jedoch nur „Beratung im Veteranenzentrum oder durch die Kirche, um die Lebensqualität zu verbessern und mit psychosozialen Stressfaktoren umzugehen“.

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Juli 2008: Thuesen bejahte und bestätigte in einer erneuten Bewertung alle vier relevanten Fragen zu PTBS-Symptomen.

Dennoch erwähnte die VA-Krankenschwester seine PTBS in ihren Behandlungsempfehlungen mit keinem Wort. Stattdessen schrieb sie, dass Thuesen „keinen psychisch krankheitswertigen Zustand aufweise, der weiterer Eingriffe bedürfe“, und riet ihm, „im Krisenfall“ die nationale Selbstmordverhütungs-Hotline anzurufen.

45 Tage später: “Thuesen rief die Selbstmord-Hotline der VA an und drohte, sich zu suizidieren.” Im VA Medical Center in Houston bemerkte ein Arzt, dass er „Traumata, Albträumen und einer erhöhten Schreckreaktion ausgesetzt war“. Trotz dieser PTBS-Symptome wurde bei Thuesen während dieses kurzen 4-tägigen Krankenhausaufenthalts keine PTBS diagnostiziert oder behandelt.

„Kurz vor seiner Entlassung unterzog sich Thuesen einer weiteren abgekürzten psychologischen Untersuchung, bei der er seine traumatischen Kriegserfahrungen und seinen Kampf mit Wut und Alkohol diskutierte. Aus diesen Aussagen hätte hervorgehen müssen, dass Thuesen zum Zeitpunkt seines Krankenhausaufenthaltes an PTBS litt.“

Herbst 2008 – Ende 2008 und Anfang 2009 litt Thuesen weiterhin an PTBS.

März 2009: Er berichtete über anhaltende Gefühle von Hypervigilanz, Panik, Wut, sozialem Rückzug und über Intrusionen, d.h. über aufdringliche Gedanken und Albträume hinsichtlich seiner Irak-Erfahrungen.

Bis 2 Tage vor der Tat suchte Thuesen die Therapiestunde einer VA-Sozialarbeiterin auf. Diese

“war nicht qualifiziert, gesundheitliche Störungen zu diagnostizieren oder eine Behandlung zu verschreiben. Infolgedessen bot sie ihm nur einmal im Monat unterstützende Beratungsgespräche an.“

Diese Sozialarbeiterin

„hat vom VA-System niemals medizinische Unterlagen erhalten, einschließlich früherer Diagnosen, Behandlungsanamnese oder psychischer Gesundheitsüberprüfungen.“

„Nachdem sie [die Sozialarbeiterin] die Häufigkeit ihrer Beratungsgespräche verringert hatte, sah sie Thuesen zuletzt zwei Tage vor seiner Tat. Während dieser Sitzung sprach Thuesen erneut Probleme wie Wut, Panik, Hyper-Wachsamkeit und soziale Vermeidung an. Als Reaktion darauf gab sie unterstützenden Rat und bot „Symptommanagementtechniken“ an, damit Thuesen diese Symptome selbst erkennen und behandeln könne.“